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Liebe Vereinsmitglieder, Freunde und Förderer,
bevor das Jahr zu Ende geht, wollen wir uns doch noch einmal bei Euch melden und das nicht nur wegen dieses Anlasses, aber auch.
Am 10. November 2021 konnten wir die längst fällige Mitgliederversammlung noch einigermaßen Corona unbefangen durchführen. Dabei musste der Vorstand neu gewählt werden. Dankenswerter Weise standen alle bisherigen Vorstandsmitglieder und eine neue Kassenprüferin zur Wahl bereit. Die führen nun den Verein weiter. Auch wenn zum Zeitpunkt der Mitgliederversammlung die
Zusammensetzung der jetzigen Regierung schon recht sicher war, sind wir uns doch alle darin einig gewesen, dass das für die nächste Zukunft der Verkehrsplanung keine Auswirkungen haben würde. Nach jüngster Auskunft von StrassenNRW soll das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt der Ortsumgehung Lage frühestens 2023 eingeleitet werden. Die einmal in Gang gesetzte Mühle arbeitet weiter. Und obwohl die Besetzung des Verkehrsministeriums vermuten lassen könnte, dass die
bisherige Verkehrsplanung bei jetzt Grün geschalteter Ampel sogar ohne Tempolimit weitergeht, machen doch einige Passagen in der Koalitionsvereinbarung der Regierungsparteien Hoffnung auch
auf eine Wende in der hiesigen Planung. Zumindest werden wir auf unserem Weg bestärkt. So heißt es dort u.a. „Wir streben einen neuen Infrastrukturkonsens bei den Bundesverkehrswegen an. Dazu
werden wir parallel zur laufenden Bedarfsplanüberprüfung einen Dialogprozess mit Verkehrs-, Umwelt-, Wirtschafts- und Verbraucherschutzverbänden starten mit dem Ziel einer Verständigung
über die Prioritäten bei der Umsetzung des geltenden Bundesverkehrswegeplan. Bis zur Bedarfsplanüberprüfung gibt es eine gemeinsame Abstimmung über die laufenden Projekte“. Es ist schon jetzt geregelt, dass der dem Bundesverkehrswegeplan zugrundeliegende Bedarfsplan vom 23.12.2016 nach fünf Jahren insbesondere auch auf seine Umwelt- und Klimawirkungen überprüft werden muss. Diese Aufgabe müsste also von der neuen Bundesregierung ziemlich bald angegangen werden. Zurzeit beabsichtigt StrassenNRW vor Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für die Ortsumgehung Lage eine Veranstaltung zur sogenannten „frühen Bürgerbeteiligung“ voraussichtlich noch Ende 2022. Um unsere Argumente dafür zu stärken und zu schärfen, werden wir weiteren juristischen Beistand bei unserer Rechtsanwältin Frau Roda Verheyen suchen. Dazu planen wir eine
Veranstaltung mit ihr. Das alles geht nur mit Eurer Unterstützung. Vielen Dank dafür. Neben diesen Informationen jetzt aber noch zum anderen Anlass. Wir wünschen Euch viele Gründe trotz aller Widrigkeiten in dieser Zeit zufrieden zu sein und damit gut ein neues Jahr beginnen zu
können.
Mit herzlichen Grüßen zur Weihnacht
B 239n Nein danke! e.V.
Der Vorstand

... auf die jeder Anspruch erhebt!"

So der Leitsatz im Eingangstext zum Regionalplan OWL auf der Homepage der Bezirksregierung. Jetzt ist ein neuer Regionalplan entworfen worden und in diesen Tagen wird in den Stadt- und Gemeinderäten über Anträge zur Aufnahme neuer Gewerbe- und Siedlungsgebiete in der Regionalplanung entschieden.  Sie waren von der Bezirksregierung angeschrieben worden, sich unter Fristsetzung bis zum 31.03.2021 zu beteiligen. Zu beteiligen an einem Raumordnungsverfahren, dass die Verwendung der Flächen unserer Landschaft und unserer Natur für die nächsten mindestens anderthalb Jahrzehnte festlegt. Wenn es auch zunächst verständlich erscheint, dass sich in den Städten und Gemeinde deren Planungsabteilungen um Beschlussvorlagen für Ansiedlung und Gewerbe bemühen, ist es doch sehr bedauerlich, dass der Bereich des Erhalts sogenannter Freiraumflächen praktisch überhaupt keine Rolle spielt. Freiraumflächen sind solche für landwirtschaftliche Nutzung, Naturschutz und Erholung und somit von elementarer Bedeutung. Im Entwurf des neuen Regionalplans, werden an vielen Stellen im Kreisgebiet Lippe bislang unter Schutz gestellte Bereiche aufgegeben. So könnten sich im Kreis Lippe nach dem neuen Plan die Gebiete zum Schutz der Natur um vermutlich mehr als 2.000 ha verringern.

Allein um die Ortschaft Lage herum würden die sowie so nur noch wenigen Bereiche zum Schutz der Natur um etliche Hektar verringert. Leider fand sich auch in den Beschlussvorlagen für die Beratung in den Ausschüssen der Stadt Lage hierzu nichts. Unter anderem wird es Veränderungen besonders auch im Bereich der westlichen Werreauen und umgebenden Seen geben. Die Veränderungen sind auf den Plankarten nicht leicht zu erkennen, nur bei deutlicher Vergrößerung. Die Flächengrenzen sind durch grüne Umrandungen auf den Karten hervorgehoben. Ich habe hier je eine Karte aus dem Bestand (alt) und eine aus dem Entwurf angehängt. Im eingefügten rot geränderten Oval können insbesondere zwischen 5 und 6 Uhr die Veränderungen ausgemacht werden.  Allein hier dürfte sich der Verlust auf mehr als 30 Hektar belaufen. Die Zonen liegen im Planungsbereich der B239n Trassenführung. Ein Wegfall der BSN Zuordnung dürfte die Umsetzung der Planung für die B239n erheblich vereinfachen. Er folgt damit wahrscheinlich einer anderen Leitlinie aus dem Regionalplan: → Vermeidung von Umweltkonflikten durch Lokalisierung konfliktarmer Standorte für Raumnutzungen, denen im Regelfall negative Umweltauswirkungen immanent sind.

Ungeachtet dessen sind weitere Einschnitte in der bisherigen Unterschutzstellung von Flächen erkennbar. So z.B. in der südöstlichen Verlängerung des Haferbachs, Bezeichnung Kamerun, dann zum Hellweg hin, Bereich Sundern oder aber auch nordwestlich Lückhausen.

Keine direkte BSN Fläche, dafür aber landwirtschaftlich genutzte Fläche ginge verloren, wenn ein Antrag der Stadt Lage auf Ausweisung von Gewerbeflächennutzung am Knotenpunkt der geplanten B239n zur B66 im Regionalplan aufgenommen würde.

Nur noch bis zum 31.03.2021 hat jeder Bürger die Möglichkeit, sich an der Planung durch Eingaben online bei der Bezirksregierung zu beteiligen. Hier die Verknüpfungen:

Der Entwurf des Regionalplans OWL - Textlicher Teil, Zeichnerische Festlegungen, Umweltbericht (mit FFH-VP/Anhang B, Umweltprüfbögen zu allen Darstellungen für Siedlungsbereiche, Abgrabungen/Anhang B), Erläuterungskarten - findet sich unter:
https://www.bezreg-detmold.nrw.de/wir-ueber-uns/organisationsstruktur/abteilung-3/dezernat-32/regionalplan-owl

Grundlagen des Regionalplans wie die Fachbeiträge, darunter die Fachbeiträge "Naturschutz und Landschaftspflege" sowie "Klimaschutz" des LANUV und zur "Kulturlandschaft" des LWL, oder auch die Gewerbe- und Industrieflächenkonzepte der Kreise/Stadt Bielefeld finden sich unter dem Link:
https://www.bezreg-detmold.nrw.de/wir-ueber-uns/organisationsstruktur/abteilung-3/dezernat-32/regionalplan-owl/regionale

Im Regionalplan ist die B239n um Lage zum Teil bereits als durchgehende rote Linie eingetragen, selbst die Verlängerung der B66n über Heiden nach Lemgo ist eingetragen (obwohl dieser Teil selbst im Bundesverkehrswegeplan nicht mehr im vordringlichen Bedarf vorkommt.)
Dieser Plan betrifft also auch unser Anliegen ganz konkret und direkt. Unsere Einwände sind also wichtig. Den Gesamtplan kann man hier als Karte aufrufen:
https://media.bund-lippe.de/uebersicht-regionalplan/

Hier sehen Sie einmal den alten Planausschnitt (Bestand)

und hier sehen Sie den neuen Planausschnitt (Entwurf)

Pressemitteilung

Verschnaufpause in Sachen B239n Ortsumgehung Lage

Seit 2012 ist die Bürgerinitiative B239n Nein Danke e.V. aus Lage nun schon aktiv. Gemeinsam mit anderen Initiativen, Verbänden und Personen hat sich ein breiter Widerstand gegen die Planung der B239 n organisiert. Von der A2 bei Herford bis zum Ortsausgang Lage bei Holz Speckmann, soll die B239 nach letztem Planungsstand überwiegend in neuer Linienführung, meist dreispurig über eine Länge von 17,4 Km gebaut werden.

In Bad Salzuflen wird sie das Gelände des Umweltzentrums Heerser Mühle durchqueren, bei Holzhausen Sylbach noch intakte Ackerflächen zerschneiden und um Lage herum mehrfach durch die Werreauen führen. Mit nur noch wenigen Anschlussstellen,aber dann riesigen Autobahnkreuzen, einer Vielzahl von Brücken und Unterführungen würde sie so wohl zum größten Bauwerk in der Geschichte Lippes werden.

Bislang war nach Auskunft des Planungsbüros bei Straßen.NRW die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für den Bauabschnitt der Ortsumgehung Lage für Anfang 2021 vorgesehen. Im Sommer d.J. hatte die Rechtsanwältin der Bürgerinitiative, Frau Dr. Roda Verheyen aus Hamburg erneut bei Straßen.NRW den Sachstand zum aktuellen Zeitplan angefragt.

Jetzt kam die Antwort: Aus organisatorischen Gründen hat Straßen.NRW der Stadt Lage mitgeteilt, dass die Einleitung der Planfeststellung für die Ortsumgehung Lage frühestens 2024 erfolgt. Es ist noch unklar, was das für die anderen Bauabschnitte, insbesondere für den zwischen Ostwestfalenstraße (L712) bis zur Lockhauser Straße um Bad Salzuflen mit dem Umweltzentrum Heerser Mühler herum bedeutet.

Um das Bauvorhaben in seiner Gänze zu verhindern, wird es wichtig sein, sich für die Entwicklung von Alternativen insbesondere im Personennahverkehr im Sinne einer Verkehrswende einzusetzen und damit einen großen Beitrag für den Erhalt von Umwelt und Landschaft in Lippe und sicher auch einen für den des Klimas zu leisten.

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Zum Spaziergang an und über Teilen der Trasse der geplanten B239n um Lage waren am vergangenen Samstag viele Interessierte, nicht nur aus Lage, sondern sogar aus Detmold, Lemgo und Bad Salzuflen gekommen ...die meisten davon mit dem Fahrrad.

Der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative B239n Nein Danke e.V. erläuterte anhand von Bannern mit Infos und einer Übersicht der Trassenplanung um Lage den aktuellen Stand der Dinge. So kurz vor der Wahl, sollten mit der Aktion einmal mehr für kommunal wirklich drängende Fragen die Augen geöffnet werden. Es bleibt nicht mehr viel Zeit: Nach letzter Auskunft plant Straßen.NRW die Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens bereits in den kommenden Monaten.

500 Bürgerinnen und Bürger gingen am 30.08.2020 für den Erhalt der Lippischen Böden und damit gegen einen maßlosen Flächenverbrauch auf die gesperrte Lagesche Straße (B239) in Detmold. Zwei Stunden lang war die B239 gesperrt. Der Demonstrationszug bewegt sich in Richtung Lage, angeführt von Landwirten mit Treckern und flankiert von Polizeibeamten.

Die Bürgerinnen und Bürger in Lippe wollen gemeinsam dem enormen Flächenverbrauch in Lippe begegnen. Deshalb hatten sich der BUND Kreis Lippe und 15 weitere Organisationen und Verbände zu dem Verbund LIPPE ökoLOGISCH zusammengetan. Am Sonntag, den 30.08.2020 gingen Bürgerinnen und Bürger, Landwirte, Politiker und Mitglieder der Organisationen und Naturschutzverbände auf die Straße. Für die Demonstration in Detmold wurde die B239 zwischen der Stadt Detmold und Lage gesperrt. Die Menschen wollen Ackerflächen, Naturflächen, Feuchtgebiete, Moore und Wälder erhalten. Ihre lippischen Kulturlandschaften sollen nicht weiter versiegelt und die Natur nicht ausgeraubt und zerstört werden.

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