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Am 23. März tagte die "Bezirkskonferenz Naturschutz in Ostwestfalen-Lippe" im großen Saal der Bezirksregierung in Detmold. Anwesend waren neben Vertretern vieler Naturschutzverbände auch die Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl.

NRW-Umweltministerin Christina Schulze-Föcking ließ sich entschuldigen, und schickte ihren persönlichen Referenten Dirk Louy, der zu einigen Fragen der anwesenden Teilnehmer Stellung nehmen konnte.

Eines der Themen war die im Bundesverkehrswegeplan aufgeführte Planung des Neubaus der B239 in Lippe.

Die stimmberechtigten Teilnehmer der "Bezirkskonferenz Naturschutz in Ostwestfalen-Lippe" haben mit 100% der abgegebenen Stimmen unsere gemeinsame Resolution gegen das Bauvorhaben verabschiedet.

Vielen Dank an alle, die daran mitgewirkt haben, die Resolution aufzustellen und zur Abstimmung zu bringen – und natürlich an die Deligierten der Konferenz, die diese Resolution mit solch einer Mehrheit verabschiedet haben!

Hier ist die Resolution zum Download:
Resolution zur B 239n im Kreis Lippe

Bezirkskonferenz Naturschutz in Ostwestfalen-Lippe gegen die B239n in Lippe
Bezirkskonferenz Naturschutz in Ostwestfalen-Lippe gegen die B239n in Lippe

Zum Treffen der Naturschutzverbände, Vereine und Bürgerinitiativen am 15. Februar in Lage waren zahlreiche interessierte Bürger, Geschäftsleute, Landwirte und Vertreter verschiedener Umweltschutzverbände vertreten.

Vorsitzende und Geschäftsführer von BUND, NABU und dem Umweltzentrum Heerser Mühle diskutierten in großer Runde mit anwesenden Inhabern, die zwischen Lage und Herford ihre Geschäfte betreiben – Imker, Landwirte, Anwohner und zahlreiche weitere Interessierte kamen ebenfalls zu Wort.

Den Rahmen für den Abend bot unser Vortrag über den gegenwärtigen Stand der Planungen, den wir nach Besprechungsterminen mit Straßen.NRW, weiteren Gutachtern und Anwälten in den zurückliegenden Monaten zusammengefasst hatte.

Es wurde eine weitere Vernetzung der beteiligten Gruppen und ein koordiniertes Vorgehen bei den weiteren Schritten gegen die B239n beschlossen. Die Zusammenarbeit von Naturschutzverbänden, Vereinen, Bürgerinitiativen, Geschäftsinhabern, Landwirten und Bürgern von Lage bis Bad Salzuflen soll weiter verstärkt und verbessert werden.

Aus unserer Sicht ein begrüßenswertes Ergebnis.

Hier findet Ihr eine Übersicht über die geplanten Trassenverläufe und ein Link zu den Erläuterungen des Bundesverkehrswegeplans.

Zur interaktiven Karte B239n

 

Schön war's: Herbstfest B239n - Nein Danke am Sonntag, 08.10.2017 ab 11:00 in Lage Ehrentrup, Vorlandweg 41

Es gab Gegrilltes, Kuchen, Kaffee und andere Getränke zu kleinen Preisen, nette Leute – und immer noch viele Gründe, mit uns im Gespräch zu bleiben und sich zum aktuellen Stand der Planungen zur Ortsumgehung B239n zu informieren.

Wir könnten bis in den späten Nachmittag viele Mitglieder, aber auch interessierte Bürger aus Lage und Lippe begrüßen, Vertreter der Politik waren ebenso zu Gast, wie Gäste anderer Bürgerinitiativen und Umweltschutzverbände.

Vielen Dank allen, die dabei waren!

Download Flyer

Herbstfest gegen die B239n am 10. Oktober in Lage Ehrentrup

Wir haben Kandidaten zur Bundestagswahl in Lippe über das Portal abgeordnetenwatch.de gefragt, wie Sie zur B239n stehen. Die Kandidaten von FDP und AfD haben unsere Anfrage nicht beantwortet. Hier sind die Antworten der Kandidaten von CDU, SPD, GRÜNEN, LINKEN und FREIEN WÄHLERN

Ehrlich gesagt haben wir den Eindruck, dass die Kandidaten der beiden großen Parteien doch eher allgemein bleiben. Immerhin bekennt sich Herr Welslau zum Grundsatz "Erhalt vor Neubau von Straßen". Erfreulich, wie konkret die Vertreter der kleineren Parteien Position gegen die Straße beziehen.

Aber denken wir daran: Unsere Erststimme bringt den in den Bundestag, der die Mehrheit im Wahlkreis erhält. In Lippe I wird das Rennen wohl zwischen Herrn Welslau und Frau Vieregge entschieden .. die Zweitstimme ist umso wichtiger.

Hier die Antworten der Kandidaten (unten auf der Seite unser Anschreiben):
[TABS_R id=1201]

Das war unsere Fragestellung:

Sehr geehrte/r Herr/Frau ...

eine Frage zum Neubau der B239n von der Autobahn in Bad Salzuflen bis zur Detmolder Strasse um Lage herum.

Laut aktuellem Bundesverkehrswegeplan gilt das „Prinzip Erhalt vor Neubau“. In Lippe ist das Gegenteil der Fall.

Nahezu die gesamte Strecke soll auf neuer Trasse gebaut werden. Die geplante Trasse führt durch Flusstäler, Hochwasserschutzgebiete, zerschneidet landwirtschaftliche Flächen. Sie versiegelt 52 ha Land und beansprucht weitere 94 ha von Vorrangflächen des Landschaftsschutzes.
Als „zugrunde gelegte Notwendigkeit“ wird im Bundesverkehrswegeplan die "Schaffung einer großräumigen Verbindung vom Kreis Diepholz bis zum Weserbergland bei Höxter“ genannt. In der Nutzen-Kosten-Analyse der Planung ist der größte Pluspunkt
„Einzelreisezeitgewinne“ größer als 60 Sekunden. Die werden mit einem fiktiven „Nutzwert“ von 385 Mio. EUR als größter Posten in das Gesamtergebnis eingepreist.

Wie bewerten Sie die Versiegelung/Belastung von 146 ha Natur- und Ackerland, die knapp 100 Mio. EUR kostet, damit wir 62 Sekunden schneller von Herford nach Lage kommen?

Das alles in einer Region, in der laut Prognose des Bundesministeriums im Jahr 2030 10% weniger Verkehr erwartet wird und die einen deutlichen Bevölkerungsrückgang zu erwarten hat.

Grünbuch des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) zur Verkehrsentwicklung und zur Transformation des Bundesverkehrswegeplans ist ab sofort als Download hier erhältlich.

Grünbuch des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) zur Verkehrsentwicklung und zur Transformation des Bundesverkehrswegeplans

Die IHK fordert - wie immer - mehr Straßen. Uwe Suermann hat recherchiert und einen sehr lesenswerten Leserbrief in der Lippischen Landeszeitung vom 15. Juli 2017 verfasst:

Lkw-Verkehr wird gigantisch subventioniert
Leserbrief zum Artikel "Wir fahren auf Verschleiß", LZ vom 6. Juli.

Ja stimmt absolut, und zwar im Wortsinne. Regelrecht verschlissen werden unsere Straßen durch eine seit Jahrzehnten fehlgeleitete Infrastrukturpolitik mit völlig einseitiger Bevorzugung der Straße gegenüber Schienen und Wasserstraßen. Ergebnis ist trotz massivem Ausbau eine überlastete und teilweise marode Straßeninfrastruktur.

Und jetzt fordert die IHK schon wieder den weiteren Ausbau. Nichts gelernt aus den Fehlern der Vergangenheit? Mehr Straßen erzeugen auch mehr Straßenverkehr - der Zustand wird sich auch nach dem achtspurigen Ausbau der A2 und den vielen geplanten Umgehungsstraßen nicht bessern - es wird nur noch mehr Verkehr auf die Straße verlagert, und es werden Unmengen weiterer schädlicher Abgase in unsere Atemluft geblasen. Und dann sollten wir uns das "Wir" von der IHK mal genauer ansehen. Wer ist denn "Wir", die alle unsere Straßen so auf Verschleiß fahren?

Ein Rechenbeispiel: Ein gewöhnlicher Pkw mit einer Tonne Gewicht drückt mit 500 Kilo pro Achse auf die Straße. Bei einem vierachsigen 30-Tonner lasten pro Achse 7,5 Tonnen auf der Straße, das ist das 15-Fache. Straßenbauingenieure rechnen seit Jahrzehnten mit dem sogenannten Vierte-Potenz-Gesetz. Der Verschleiß der Straße steigt mit der vierten Potenz seines Gewichts, jeweils bezogen auf eine Achse. Das Vierte-Potenz-Gesetz sagt nun: Die Belastung für die Straße und damit der angerichtete Schaden ist pro Achse nicht 15-mal so groß wie beim Pkw, sondern der Faktor beträgt 154, also 15x15x15x15, das ist 50.625. Da unser Beispiel-Lkw außerdem doppelt so viele Achsen hat wie der Pkw, schädigt er die Straße sogar mehr als 100.000 -mal so stark.

Was "wir" hier machen, ist eine gigantische Subventionierung des LKW-Verkehrs, auch des osteuropäischen. Und dort rechnet der "Spiegel" mit mindestens 20 Prozent Anteil der Fahrzeuge, die mit manipulierter Abgasanlage unterwegs sind. Das ist alles nicht sonderlich intelligent organisiert. Aber genau dieses fehlerhafte System weiter zu forcieren, hat mit Intelligenz gar nichts zu tun. Sicher benötigen unsere Supermärkte täglich frische Waren. Aber müssen die Liefer-Lkw denn vorab auf Hunderten Kilometern unsere Autobahnen schreddern? Da gilt es anzusetzen: Ziel muss sein, den Großteil des bisherigen Lkw-Verkehrs zu ersetzen - am Ende der Kette fährt dann ein natürlich elektrischer Sattelauflieger die letzten Kilometer vom regionalen Verteilzentrum zum Markt vor Ort. Zukunftsvision für das Jahr 2050? In Deutschland vielleicht - in Amsterdam fahren die elektrischen "Cargohopper" bereits heute! 100 Prozent mehr Lebensqualität mit null Emission und null Straßenausbau. Einfach mal googlen, IHK!

Uwe Suermann, Lage

Der Bundesverkehrswegeplan für den Bereich der B239n - B66n zusammengefasst: Entgegen der Ankündigung im BVWP „auf das Prinzip Erhalt vor Neubau“ zu setzen, soll nahezu die gesamte Strecke auf neuer Trasse neu gebaut werden.

Der Bundesverkehrswegeplan für den Bereich der B239n - B66n zusammengefasst:

Bundesverkehrswegeplan
Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons
Der Bundesverkehrswegeplan kündigt im Vorwort an,  „auf das Prinzip Erhalt vor Neubau“ zu setzen. In Lippe ist das Gegenteil der Fall. Nahezu die gesamte Strecke soll auf neuer Trasse neu gebaut werden. Und zwar neben einer parallel verlaufenden nur einspurigen Bahnstrecke – deren Ausbau nicht vorgesehen ist...

Die geplante Trasse führt durch Flusstäler, Hochwasserschutzgebiete, zerschneidet landwirtschaftliche Flächen. Sie versiegelt 52 ha Land und beansprucht weitere 94 ha von Vorrangflächen des Landschaftsschutzes.

Als „zugrunde gelegte Notwendigkeit“ wird im Bundesverkehrswegeplan die "Schaffung einer großräumigen Verbindung vom Kreis Diepholz bis zum Weserbergland bei Höxter“ genannt (kein Scherz).

Im Bereich Lage kann laut BVWP auf eine erneute Linienbestimmung verzichtet werden. Begründung: Die „Linie [ist] weitgehend mit der 1967 bestimmten Linie identisch“.

In der Nutzen-Kosten-Analyse der Planung ist der größte Pluspunkt
„Einzelreisezeitgewinne“ größer als 60 Sekunden. Die werden mit einem fiktiven „Nutzwert“ von 385 Mio. EUR als größter Posten in das Gesamtergebnis eingepreist.

Zusammengefasst:

Wir versiegeln und belasten 146 ha Natur- und Ackerland und bauen auf einer Streckenführung von 1967 eine Straße, die knapp 100 Mio. EUR kostet, damit wir 62 Sekunden schneller von Herford nach Lage kommen.

Das alles in einer Region, in der laut Prognose des Bundesministerium im Jahr 2030 10% weniger Verkehr erwartet wird – der dann zunehmend elektrisch und daher immer leiser sein wird.  

Wir müssen Straßen wirklich sehr lieb haben.

Das steht alles so tatsächlich im aktuellen Bundesverkehrswegeplan aus dem Bundesverkehrsministerium von Herrn Dobrindt der mit der Mehrheit der Großen Koalition in Berlin verabschiedet wurde.


Wer sich mit den Zahlen beschäftigen möchte:

Hier sind die Bundesverkehrswegeplan - Quellen:

http://www.bvwp-projekte.de/strasse/B239-G20-NW/B239-G20-NW.html
http://www.bvwp-projekte.de/strasse/B66-G30-NW/B66-G30-NW.html

Richtig – die Straße ist gleich zweimal geplant.


Wir werden an dieser Stelle in den kommenden Wochen weitere Details dazu bereitstellen und mehr Licht in diese Dokumente bringen.

Wir freuen uns über neue Mitglieder, alle Infos dazu finden sich auf dieser Seite:

Mitglied werden

 

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Lage,

liebe Interessierte, liebe Mitstreiter/-innen,

auf unserer Versammlung am 06. November 2012 wurde unter anderem die inzwischen fast fertige Dokumentation vorgestellt.

Nun ist es endlich soweit: Die Dokumentation gibt es ab sofort hier zum Lesen am Bildschirm in einer verkleinerten Version oder komplett in Druckqualität (s.unten).

Rund 25 gedruckte Exemplare der Mappe sind in den letzten Tagen an wichtige Vertreter aus Politik und Verwaltung geschickt worden. Dabei hatten wir insbesondere auch den Bundestag in Berlin im Auge; denn es steht die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans an. Wenn es gelänge, die Straße aus dem Bundesverkehrswegeplan zu kippen, wäre der Neubau vermutlich erledigt.

In der 16-seitigen Mappe werden noch einmal alle Argumente gegen den Neubau der B 239n „Ortsumgehung Lage“ erläutert.

Der Mappe ist jeweils ein Anschreiben beigefügt, in dem wir in komprimierter Form auf die Problematik der Straße eingehen. Horst Gerbaulet als Vorsitzender der Bürgerinitiative bittet darin aber nicht nur um Unterstützung im Kampf gegen die Straße, sondern auch um Hinweise darauf, wie man die Straßenverkehrsverhältnisse in der Lagenser Innenstadt möglichst bald durch alternative Maßnahmen und Fördermöglichkeiten in den Griff bekommen kann.

Eine Möglichkeit sieht er in der Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK), das heute eine Voraussetzung dafür ist, um an Städtebaufördermittel zu gelangen.

Die Info-Mappe wird auch per E-Mail an die übrigen politischen Vertreter und die Mitglieder des Rates der Stadt Lage verschickt.

Interessierte Bürger können sich die Info-Mappe hier herunterladen:

Download PDF für den Druck, 77MB

Download PDF zur Ansicht, 4,5 MB

 

Bitte beachten Sie auch die interaktive Grafik mit den einzelnen Trassenplanungen

Wir haben die von Strassen.NRW veröffentlichten Zahlen zusammengetragen und in dieser interaktiven Grafik mit Balkendiagrammen verdeutlicht.

Klicken Sie hier, um die interaktive Grafik zu laden (Flash Player erforderlich).

Veränderung des Verkehrsaufkommens

 

Hier finden Sie die Einzelbilder als Galerie (KEIN Flashplayer erforderlich.)